Yulia Stern (d)

Polymorph – A Suit For Space Tourists

Diplom Gestaltung
Prof. Frank Georg Zebner

25. Oktober 2019

Polymorph is a suit for space tourists involving mechanical pressure, and can be worn inside as well as outside spacecraft. It protects space passengers against pressure loss, should an emergency occur. In contrast to the commonly used pressure suits, such as those of the American EMU, the Russian SOKOL-KV-2 or the Chinese Feitan, Polymorph only fills the helmet with oxygen. Mechanical pressure is exerted onto the rest of body. It therefore does not become stiff and offers a large degree of freedom of movement to its wearer. Polymorph can be quickly put on and taken off, and without outside help. Its widespread suitability stems from the fact that several people with a similar physique can wear it. This is made possible by its auxetic structure, which produces an even form of stretching and surface compression around the body. The areas marked with a signal colour indicate the correct use of the spacesuit, with the result that wearing Polymorph only requires a brief instruction beforehand.

Weltraumanzug für Außeneinsätze (Extravehicular Activity Suit) – Die Diskrepanz zwischen Darstellung und Realität

Diplom Theory
Dr. Thilo Schwer

Im Rahmen der Evolution entwickelte sich beim Homo Sapiens eine Physis, die effektiv in unterschiedlichen Umgebungen bestehen kann. Darüber hinaus versetze ihn sein Verstand in die Lage (Homo Sapiens = verstehender/weiser/kluger Mensch), sich durch Hilfsmittel über die leiblichen Grenzen hinwegzusetzen und so auch für ihn in körperlich ungeeigneten Lebensräumen aufzuhalten. So konnte der Mensch durch Kleidung in die extrem kalten oder heißen Umgebungen vorstoßen. Darüber hinaus versetzten ihn technische Apparaturen in die Lage, die Tiefen der Meere zu ergründen oder sogar die Lüfte zu erobern. Eine extreme Leistung stellt in diesem Rahmen der Eintritt in den luftleeren Raum des Weltalls dar. Dies wurde durch den Weltraumanzug für Außeneinsätze (Extravehicular Activity Suit = EVA-Suit) möglich. Der sowjetische Kosmonaut Alexei Archipowitsch Leonov war der erste Mensch, der diesen Schritt ins Ungewisse wagte und damit eine neue Ära einleitete. Am 18. März 1965 verließ er durch die Luke sein Voskhod-2-Raumschiff (Abb. 1). In diesem Moment reduzierte sich – zugespitzt ausgedrückt – die Gesamtheit aller wissenschaftlichen Leistungen auf das genannte Kleidungsstück.

In der Folge wurde der EVA-Suit mit einer Vielzahl an Bedeutungen und Hoffnungen verknüpft. Darüber hinaus justierte er die Relation zwischen Körper, Technik und Umwelt neu. Er prägte Generationen heranwachsender Wissenschaftler_innen, die davon träumten, das Unbekannte zu erforschen. Denn der Weltraumanzug bewies, dass durch Wissenschaft und Technik die Grenzen des biologischen Möglichkeitsraumes aufgelöst werden können. Gleichzeitig leitete dieser Moment einen grundlegenden Wandel in der Wahrnehmung des menschlichen Körpers ein. Dieser erschien auf einmal nicht mehr konstitutiv, sondern wurde nur noch als ein Teil des Selbst verstanden: er wurde formbar, veränderbar, gestaltbar. Um zu verstehen, auf welchen unterschiedlichen Ebenen EVA-Suits den Körper unterstützen, erweitern und beschützen oder gar verändern, soll im Folgenden die Geschichte dieses Kleidungsstücks nachgezeichnet werden. Wie genau funktioniert dieses technische Objekt? In welchem Bezug steht es zum Menschen? Wie veränderte es dessen Selbstverständnis? Ausgewählte Filmbeispiele erweitern den Blick und zeigen, wie der Raumanzug auch als Projektionsfläche genutzt wurde, um politische Ideen zu transportieren und die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Systems zu dokumentieren.

cv

AUSBILDUNG

2019 Diplom im Bereich Design an der HfG Offenbach

2017 Auslandssemester (Master´s Degree Program) an der Tongji University, Shanghai (China)

2012 Bachelor in Visual Communication Design an der AVA (Academy of Visual Arts) Frankfurt

 

ARBEITSERFAHRUNG

2018 Sechsmonatiges Praktikum bei Hugo Boss in Metzingen als Visual Artist
Freie Mitarbeit am Deutschen Filmmuseum in Frankfurt (Michel Gondry‘s Filmfabrik)

2015 bis 2017 Tutorin Lehrgebiet Technische Produkte und Produktsysteme, Leitung Prof. Frank Georg Zebner

2014 Trainee Studio Heyhey, Frankfurt; u.a. Mitarbeit an Projekten für Mercedes (IAA)

2013 Mitglied des Naturfreundehauses in Frankfurt; Leitung der Töpferkurse für Kinder und Jugendliche

2011 bis 2012 Grafik-Assistentin im Schauspiel Frankfurt; Öffentlichkeitsarbeit

2009 bis 2010 Fotografin (Freelance) für Lederwaren Gabler, Frankfurt

Vordiplom