Sarah Reva Mohr (k)
Shifting Grounds
Diplom Gestaltung
Prof. Susanne M. Winterling
Diplom Theory
Prof. Dr. Juliane Rebentisch
1 November 2019
Die euphorische Wunschvorstellung, eine Welt auf dem Mars zu (re)konstruieren, sogar längerfristig dort zu leben, hat ebenso konkretere, wie ehrgeizige Züge angenommen. Die Imagination und Investitionen werden größer, während die Oberflächenaufnahmen von den dortigen Boden- und Gebirgszügen immer präziser werden und unsere Vorstellungskraft von einer Existenz dort weiter befeuern. All die daran anknüpfenden Utopien eröffnen jedoch gleichermaßen Fragen nach unserer derzeitigen Existenz auf der Erde: Ist der Drang, in neue Welten vorzudringen bei aller Ambition nicht ebenso die Einsicht, moralisch und politisch versagt zu haben. Ist der Neubeginn also ein Schameingeständnis? Der Weltraum als Ort der Zuflucht und des Profits, des neuen Kolonialismus? Diese idealisierte Welt ist nicht weniger eine Überlegung von Zugängen. Der Bildung eines idealen Territoriums stehen ebenso irdische Probleme gegenüber: Wünsche und Vorstellungen treffen auf Selektion, Sicherheitsbedürfnisse und Kontrollmechanismen bilden Regularien und neue Machtstrukturen aus. Die Dehnbarkeit der kollektiven Hülle trifft auf die Gleichzeitigkeit von unterschiedlichen Welten und die Frage, ob damit Grenzen aufgelöst oder einfach nur weiter verschoben werden. Wie wirkt sich das parallele Leben auf den menschlichen Körper aus und wie werden unser Empfinden und unsere Kommunikation davon beeinflusst? Ist es, als ob man auf der Erde in unterschiedliche Zeitzonen leben würde?
Mixed Media Installation
Video, 06:13 min