Ricarda Bechstein (k)
white space
Diplom Gestaltung
Prof. Heike Schuppelius
Diplom Theory
Prof. Dr. Marc Ries
1 November 2019
Der praktische Teil meiner Diplomarbeit white space beschäftigt sich mit der Veränderung des Zwischenraumes und den damit verbundenen Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen. Es geht um die Frage, wie wir in unserer Gesellschaft mit Nähe, Privatsphäre und der Konfrontation mit Fremden umgehen.
Um die Begegnungen mit den entgegenkommenden Passanten zu intensivieren, wurde der HfG-Korridor auf die genormte Breite von 1,20m verengt. Sowohl die architektonische Lage des Tunnels in einem der Zwischenräume zwischen Alt- und Neubau, als auch die temporäre Optik dieses Baustellenzitats sind mir wichtig, da so die Frage nach dem Innen- und Außenraum auftaucht. Architektonisch gesehen wird der Außenraum ins Innere geholt, doch auch in der individuellen körperlichen Erfahrung geht es um die Frage nach dem Zwischenspiel von Innen- und Außenwelt. Wie reagiere ich auf Einflüsse von Außen? Wie reagiert die Außenwelt auf mich? So steht alles in einem Kausalzusammenhang. Man ist nie alleine, nie abgeschottet, sondern steht immer im Austausch miteinander.
Zu dieser räumlichen Verengung kommen temporäre Veränderungen des Zwischenraums durch Performer_innen. Diese sind eine Mischung aus offensichtlich inszenierten Momenten und alltäglichen HfG-typischen Situationen, wobei die Grenzen hier schwimmend verlaufen. Die Performer_innen definieren den Zwischenraum immer wieder neu. So öffnen und schließen sich stetig neue Räume und eine Unvorhersehbarkeit der Begegnungen entsteht.
Diplomnebenfach
Vordiplom
cv
Ricarda Bechstein studierte zunächst Architektur an der TU Darmstadt, wechselte 2010 dann für ihr Kunststudium an die HfG Offenbach. Hier studierte sie vor allem bei der Bühnenbildprofessorin rosalie und verwirklichte im hochschulinternen Rahmen verschiedene Theaterprojekte und räumliche Installationen.