Mia Bencun (k)
3D Divination
Diplom Gestaltung
Prof. Susanne M. Winterling
10 May 2019
Sport and digital games represent an important sphere of cultural and religious studies, as they mirror and shape contemporary religiosity in a unique way. Computer games, sport and religion have in common that they are based on limiting reality with clear rules and rituals. What computer games, sport and religion have in common is that they limit life with clear rules and rituals. In gaming, sport, and religious rituals of worship, the participants decide, within a limited period of time, to believe in a constructed reality and established rules of conduct. A joint action of this kind creates the sense that one is participating in something super-individual and transcendent. The participants give their identities partly away and are well looked after as part of a group identity. Emil Durkheim called this feeling of participation in something greater than oneself ‘the sacred’. The symbols that refer to this feeling became sacred or religious symbols. In reality, they represent the existence and solidarity of the community as such. 3D Divination is a multimedia installation, in which such ritual objects from digital games and sports fanaticism manifestes itself in actual space.
Installation, Mixed media
3D Divination
Diplom Theory
Prof. Dr. Marc Ries
Meine theoretische Arbeit zu 3D Divination identifiziert grundlegende Strukturelemente von Videospielen und Religion und konzentriert sich auf die psychologischen Faktoren, die ähnliche kognitive Reaktionen auslösen können, um die spirituelle Wirksamkeit von digitalen Spielen und religiösen Praktiken zu vergleichen. Hierbei beziehe ich mich auf Theoretiker aus dem Gebiet der Religions- und Medienwissenschaften. Die Autoren versuchen Antworten auf die Frage zu geben: Was Religion mit digitalen Spielen zu tun hat und wie sich diese überschneidende Diskursfelder analysieren lassen. Sowohl Religion als auch Spiele bieten eine imaginäre Ordnung von Welten, in denen vorhersehbare Regeln eingehalten werden. Beide versprechen eine vorübergehende Befreiung von den chaotischen und verwirrenden ideologischen Verpflichtungen des Lebens im 21. Jahrhundert. Die ordnungsschaffenden Regeln des Spiels und der Religion sind im Kern eine menschliche konstruktive Tätigkeit, die der Person helfen kann, das Gefühl der Ungewissheit zu verringern und die Möglichkeit bietet, sich dem Alltag zu entziehen. Ganz abgesehen davon, welche psychologischen und sozialen Funktionen Spiele erfüllen können, bieten sie einen Ausgangspunkt, um Veränderungen in der breiteren Kultur zu berücksichtigen.
Tame Not Tame
Diplomnebenfach
Die Videoinstallation Tame Not Tame ist eine Auseinandersetzung mit versteckter alltäglicher Gewalt, verdeutlicht durch eine Gegenüberstellung von Manipulationsverfahren durch Personen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung und dem Akt der Zähmung von Haustieren. Die Arbeit besteht aus einem digitalen Theaterstück mit einem in drei Akte aufgeteilten Theatermonolog, wiedergegeben als an die Wand projiziertes gelooptes Video und einer skulpturalen Rauminstallation Teflon Coated Emotions. Die agierenden Figuren sind 3D-gescannte Hunde, theatralisch inszeniert im digitalen Raum. Die Haustiere nehmen eine unterwürfige, verletzliche Position auf einem Wohnzimmerteppich oder Bett ein und legen dabei teilweise ihren Bauch frei. Durch den 3D-Scanvorgang werden die Gesichter der Hunde verzerrt und ihre Körper verschmelzen teilweise mit den Objekten im Raum. Der Hund, eine als loyal und unterwürfig geltende Kreatur, dient als Avatar/Hülle für einen narzisstischen Monolog. Durch Magnetismus verzerrt die Stimme der Hunde (hecheln, jaulen,) in eine unvertraute Geräuschkulisse. Der dadurch in einer unverständlichen Sprache ausgesprochene innere Monolog wird mit englischen Untertiteln wiedergegeben. Die Manipulationsverfahren eines Narzissten laufen ähnlich wie in einem Theaterstück ab. Alles ist geplant, kalkuliert und inszeniert. Der Sprecher schaltet zwischen Anziehung und Aggression. Täuschung und Enttäuschung. Die Worte locken systematisch und stoßen wiederum plötzlich ab, um die Zuhörer_innen zu verwirren und zu entwaffnen. Ein unterbewusstes Spiel um Macht und Kontrolle.
Ein-Kanal-Beamerinstallation (2017)
Fleecedecke, Kauknochenteig, Käfigdraht
Größe variiert
AWB 057-16881130
Vordiplom
Die handgefertigte Terrakotta-Keramik wurde aus meiner Heimatstadt Abuja, Nigeria, nach Offenbach, Deutschland importiert. Der Titel bezieht sich auf die Luftfrachtbriefnummer, die den Vasen im nigerianischen und deutschen Zolldienst zugewiesen wurde. Während ihrer Reise über die Kontinente verloren sie ihre kulturelle Identität und ein Transformationsprozess begann. Ich habe diese Vasen nicht als Objekte, sondern als Körper behandelt und habe sie dementsprechend verarbeitet. In der nigerianischen Kultur werden sie nicht nur als leblose Gegenstände gesehen. Die Symbolik der afrikanischen Terrakotta-Produktion bezieht sich häufig auf Metaphern der Schöpfung und Fortpflanzung. Das Kind reift im Leib, wie das Geschirr im Feuer – beide Geschöpfe sind von empfindlicher Natur und können leicht wieder zerbrechen. Eine Vase ist ein offenes Gefäß. Diese Vasen sind mit ungebranntem Ton miteinander verbunden und abgedichtet. Sie negieren daher ihre ursprüngliche Funktion. Gegenläufig zum Akt der Öffnung lehnen sie den Raum und die Umgebung ab. Die Schaumstoffmatten sind das Ursprungsmaterial, in dem die Keramik in ihrer Heimat verpackt und somit für den Transport vorbereitet wurden. Die Matte schützt die Vase vor der Begegnung mit dem unbekannten Ort und sorgt für eine Abgrenzung von der neuen Umwelt. der neuen Umwelt
Installation (2014) Keramik, Ton, Schaumstoff, Klebeband, Sprühfarbe Größe variiert
cv
2011 Art studies at Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main, Germany
2016 Scholarship of Johannes Mosbach Foundation
2nd Place Contemporary Art germanfrench Rotary Artzprize 2016 Straßburg / Bonn
2017 1st Place “Mit Kunst für die Kunst” Prize 2017 – Lions Club Darmstadt, City of Darmstadt and Kunsthalle Darmstadt Promotion of young artists with excellent achievements in the RheinMainArea
Art studies at Queensland University of Technology in Brisbane, Australia
Selected Exhibitions
2019 “Have you ever seen a demon?”, Basis Projektraum, Frankfurt am Main
“Ghost sensations”, New Now Artspace and Ventolin Artspace, Frankfurt am Main and Brisbane Australia
2018 “Schleuse/Labor ausgelagert”, Opelvillen, Rüsselsheim
“body/tech”, Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main
“Blockadia*Tiefsee V”, BoK Gallery, Offenbach am Main
“Colourful Chaos” by Fluxkunst, Laundry Artspace, Brisbane, Australia
2017 “Tame Not Tame”, Soloexhibition at Artspace Tiefsee, Offenbach am Main (S)
“Mit Kunst für die Kunst”, Kunsthalle Darmstadt, Darmstadt
“Blockadia*Tiefsee IV”, GFS Museum für Moderne Salzburg, Popup Exhibition, Salzburg
“Cleaning and Value – Interdisciplinary Workshop with perspectives from Anthropology and Archaeology”, Gästehaus GoetheUniversität Frankfurt
“Blockadia*Tiefsee III”, Kunstverein Freiburg, Freiburg
2016 “Blockadia*Tiefsee II”, Banksy, Offenbach am Main
“Blockadia*Tiefsee I”, CLB Aufbauhaus, Berlin
“FdjT”, Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main
“Junge Kunst mit Zukunft”, Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main
2015 “Kunst zeigen im FGZ”, Frankfurter Gründerzentrum, Frankfurt am Main
„ConceptSculptureInstllation – Within an Affine Space“, Zollamt Gallery, Offenbach am Main