Till Magnus Maurer (d)

Der Dornröschenkuss – Wachgeküsst wie Dornröschen

Diplom Gestaltung
Prof. Frank Georg Zebner

25. Oktober 2019

Der Entwurf schützt vor Datenmissbrauch. Das kleine Gerät klinkt sich in die Kommunikation von Datenübermittlung ein und anonymisiert diese. Energie speist das Gerät aus der Bewegung der Nutzer_innen. Über ein Pendel lädt sich das Produkt automatisch auf – es wird mit seiner Verwendung wachgeküsst. Die Funktionsweise der Datenverschlüsselung ähnelt einem Hütchenspiel: die Daten eines Individuums werden mit denen anderer Nutzer_innen vermischt. Die Informationsqualität bleibt so in der Summe erhalten, das Individuum wird jedoch geschützt. Die Variable der möglichen Verfremdung schützt zudem auch nicht verfremdete Datenströme, allein schon durch das Verdachtsmoment. Die Aktivität des Geräts wird über die transparente Geräteoberfläche angezeigt, welche sich mit zunehmender Nutzung verdunkelt und so Rückmeldung über die Filterwirkung gibt. Das Pendel im Inneren umschließt eine goldene Hülle, welche zum Demontieren

und Recyceln gegen Ende des Produktlebens motiviert.

form and function follows later – Wie lassen sich smarte Produkte gestalten?

Diplom Theory
Prof. Dr. Martin Gessmann

Das Internet der Dinge fordert eine neue Formsprache. In der Produktentwicklung stellt die Formgebung neuer Produkte mit smarten Attributen ihre Designer_innen vor eine neue, bisher unbekannte Herausforderung: Wie vermittelt man bei diesen Produkten die komplexen Funktionen, die sich durch spätere Updates sogar erweitern oder ändern konnten? Das Repertoire an Funktionen kann überwältigend erscheinen. Oft knüpft hier die Formgebung nahtlos an eine reduzierte und anonymisierte Gestaltung an, die Formsprache wird austauschbar und verliert an Aussagekraft. Begünstigt durch neue Technologien kommt es zudem zum Bruch im Verhältnis zwischen Nutzenden und Objekt: smarte Produkte werden zum Betreuer ihrer Nutzer_innen. Hier verlieren klassische Gestaltungsregeln des Designs ihre Gültigkeit. Wie gehen Firmen mit dem Phänomen um,

wenn sich über die Jahre eine konsequente Designsprache bereits zur Markenidentität entwickelt hat? Welche möglichen Lösungsstrategien lassen sich aus der Betrachtung aktueller Entwicklungen ableiten?

cv

1993 geboren in Aschaffenburg

2019 Diplom-Designer
Diplomstipendium der Dr. Marschner Stiftung
Preisträger des Sonderpreis HDSL Junior Award für Nachhaltigkeit (gemeinsam mit Yulia Stern)

2017 bis 2018 Braun Households GmbH, Designabteilung, Neu-Isenburg

2016 und 2018 Archivarbeit Braun Sammlung e.V, Kronberg und Leica Camera AG, Wetzlar

2015 bis 2016 Mitglied im Studierendenparlament sowie im Fachbereichsrat Design an der HfG Offenbach

2015 Andauernd
Messebetreuung und Konzeption für »Design to Business«
Hessen Trade & Invest GmbH u.a. in Hongkong, Frankfurt, Wetzlar, Offenbach

2015 bis 2017 Tutor, Technische Produkte und Produktsysteme HfG Offenbach

2015 Vordiplom Produktgestaltung (mit Auszeichnung)

2013 Andauernd
Kooperationsprojekte mit dem Senckenberg Museum, Porsche AG, USM-Haller AG, IHK Offenbach, MESO Digital Interiors GmbH, Hansa Armaturen GmbH, Geberit AG, Oventrop GmbH & Co. KG, Zentralverband Sanitär Heizung Klima, Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e.V., Hessen Trade & Invest GmbH