Sarah Spichal (d)
Farbe Licht Raum – Eine Studie in Textil
Diplom Gestaltung
Prof. Dr. Markus Holzbach
25. Oktober 2019
Farbe unterliegt in der Industrie und im Design besonders vielen Parametern. Sie soll langlebig und unveränderlich sein, weder Licht, noch Witterung oder Zeit sollen sie beeinflussen. Farbe ist in Farbfächer mit nummerischen Werten festgelegt und eindeutig definiert. Ist dieser Ewigkeitsanspruch überhaupt erstrebenswert? Gestaltung bedeutet, Produktionsmuster, Tradition und Ästhetik zu hinterfragen, neu zu interpretieren und in einen aktuellen Kontext zu setzen. Diese Arbeit bewegt sich daher abseits der von der Industrie gesetzten Parameter und sucht die Wandlungsfähigkeit im Produkt. Farbe Licht Raum analysiert die Wirkung und Variation von acht Pflanzenfarben auf Baumwolle. Nicht nur der ökologische Ansatz steht im Fokus, sondern die ungenutzten Potenziale der Pflanzenfarben, deren große und reiche Farbpalette durch die vorherrschende chemische Färbung verloren geht, sich jedoch oft in Abfallprodukten wie Gemüseschalen findet. Eine umfangreiche Testreihe bildet die Grundlage einer konzeptionellen Auseinandersetzung mit Farbwahrnehmung und Lichträumen.
Vom Schwarzmalen und Schwarzsehen – Über Ambivalenzen in schwarzen Produkten
Diplom Theory
Dr. Thilo Schwer
Die Farbe Schwarz ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Sie fungiert als klar wahrnehmbarer Kontrast und ist doch auch oft unbemerkt präsent wie zum Beispiel als Schrift dieses Textes. Keine andere Farbe ist kulturell mit einer solchen Ambivalenz behaftet. Symbolisch verkörpert sie in unserem Kulturkreis oft Trauer, Illegalität oder Finsternis, aber im Gegenzug repräsentiert sie ebenso das Edle und Erhabene und kann auch ein Zeichen der Demut sein (Heller, Eva: Wie Farben wirken, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1999.). In der Gestaltung bildet Schwarz die Konstante im klassischen Sinne. Um den Reiz von Schwarz in der Gestaltung zu beleuchten, kann Schwarz nicht allein in seiner Farbigkeit untersucht werden, sondern muss ebenfalls in seiner kulturell-historischen Situierung betrachtet werden. Vor diesem Hintergrund befasst sich der erste Teil der Arbeit mit der kulturell geprägten Wahrnehmung und Geschichte von Schwarz, um die Stereotypen und Konnotationen in den Produkt- und Raumanalysen des zweiten Teils erkennen und benennen zu können.