Lena Huber (d)
tuuls – Tools for food intake
Diplom Gestaltung
Prof. Peter Eckart
6. April 2019
When we eat with all our senses, it not only makes a difference to our health, it also provides an enhanced experience of pleasure. tuuls wants to stimulate the senses with the help of three tools that are close at hand and thus create a sensitive atmosphere in which to eat. The conscious, haptic exploration of the tools sharpens the senses and forms the basis of an attentive approach to the various aspects of food intake. The tools connect people with their nourishment and supports social engagement at the table. The desire to understand the tools is stimulated by the various materials, surfaces and shape of the objects. Whether it concerns scooping up, grasping or food dividing, these acts all stand at the centre of observation and form the basis for the design.
Wie wirkt sich gesellschaftliche Veränderung auf die Gestaltung des Kochens aus?
Diplom Theory
Dr. Thilo
Seit der Entdeckung des Feuers ist die Zubereitung von Essen räumlich gebunden. Ob es schon vor hunderttausenden Jahren Debatten über die Ausgestaltung der Kochstellen gab, lässt sich nicht beantworten. Betrachtet man aber die vergangenen Jahrhunderte des Küchendesigns, zeigt sich, dass sich in der Auseinandersetzung über die Gestaltung des Raums Küche gesellschaftliche Konfliktlinien gleichsam kristallisieren: Wie organisieren Familien ihre Reproduktion? Welche Rolle hat die Frau in der Gesellschaft? Welches Familienmodell liegt dem zugrunde? Wie verhalten sich Haus- und Erwerbsarbeit zueinander?
Die Arbeit will an zwei historischen Beispielen zeigen, wie Gestaltung versucht hat, Antworten auf diese großen Fragen zu geben. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es aus wirtschaftlichen und politischen Gründen in vielen Haushalten nötig und möglich, dass auch die Frau einer Arbeit außer Haus nachging.
Im Zuge der feministischen Reformbewegung entstand zum einen die kollektivistische Idee des „Einküchenhauses“ nach Lily Braun. Einküchenhäuser sollten Wohnraumprobleme lösen und der Doppelbelastung der Frauen in Haushalt und Beruf entgegenwirken. Eine Großküche sollte ein ganzes Karree mit Essen versorgen und auch zusätzliche Aufgaben übernehmen. Das Konzept brachte sehr weitgehende soziale Reformideen mit sich, die sich nicht nur auf die Zubereitung von Essen beschränkten, sondern das Zusammenleben insgesamt neu organisieren wollten.
Die zweite historisch betrachtete Idee ist die „Frankfurter Küche“, die von Margarete Schütte-Lihotzky entworfen wurde. Nach genauer Analyse der verschiedenen Arbeitsabläufe gestaltete Schütte-Lihotzky spezielle Möbel und Arbeitswerkzeuge, die einen nüchternen, zeitoptimierten Umgang mit Lebensmitteln und ihrer Zubereitung einführten. Ihre Idee setzte sich als der Prototyp der modernen Küche durch und prägt noch heute vielerorts die Gestaltung des Kochens.
Doch warum setzte sich der rationalisierte Ansatz Schütte-Lihotzkys gegen die kollektivistische Idee Brauns durch? Welche historischen und sozialen Faktoren haben die Entwicklung begünstigt? Die Arbeit will aufzeigen, dass gesellschaftliche Veränderung und zeitgenössische Gestaltung sich wechselseitig beeinflussen (können).
wechselseitig beeinflussen (können).
cv
Diplom-Designerin
Goldschmiedin
10/2012-04/2019
HfG Offenbach
Design
08/2008-01/2012
Staatliche Zeichenakademie Hanau
Staatlich geprüfte Goldschmiedin, BFS