Felicitas von Lutzau (k)

Auf meinen nächtlichen Streifzügen allein durch die Landschaften dieser Welt überkommt mich häufig ein angenehmer Schauer. Ich lausche angestrengt

in die Nacht hinein und bei jedem Knacken und jedem Rascheln zuckt das Licht meiner Taschenlampe ruckartig in Richtung des Geräuschs. Der Schein meiner Taschenlampe gaukelt mir Sicherheit vor, denn das, was ich vor mir erleuchtet sehe, denke ich kontrollieren zu können. Was sich hingegen außerhalb meines Lichtkegels verbirgt, ist das Unheimliche der Nacht, das sich von hinten an mich schmiegt. Ich kann mich der Nacht nicht entziehen. Sie löst in mir den Drang aus, die Dunkelheit mit meiner Kamera zu untersuchen.

Der Apparat zeigt mir die Zwischenwelten, die ich am Tag nicht wahrnehmen kann. Meine eigene Art zu fotografieren ist Ausgangspunkt meiner Diplomarbeit. Durch Langzeitbelichtungen in der Nacht beschäftige ich mich seit Beginn meines Studiums mit der Dunkelheit und dem, was sich darin verbirgt. In der Diplomarbeit Parsimonie wird das Unheimliche zum fotografischen Forschungsgebiet. Moore als Zwischenwelt zwischen Land und Wasser werden mit ihrem historischen und mystischen Hintergrund hinsichtlich ihrer Wesenheit untersucht und Begegnungen der Dritten Art mischen sich mit Irrlichtern und Dingen aus dem Moor.

Inkjet Druck auf Alu-Dibond
100 cm x 130 cm/100cm x 100cm

Meine eigene Art zu fotografieren ist Ausgangspunkt meiner theoretischen Diplomarbeit. Durch Langzeitbelichtungen in der Nacht beschäftige ich mich seit Beginn meines Studiums mit der Dunkelheit und dem, was sich darin verbirgt. Das Unheimliche versteckt sich in fast jedem meiner Bilder und fasziniert mich auch beim Betrachten moderner Kunst. Mit meiner Theorie-Diplomarbeit möchte ich dem Unheimlichen auf die Spur kommen, verstehen, wo es historisch herkommt, wie es kulturell und technisch erzeugt wird und wie andere Künstler_innen damit umgehen, um auch mich einordnen und weiterentwickeln zu können.

Ich möchte also der Frage „Wie entsteht das Unheimliche?“ nachgehen. Will man das Unheimliche erforschen, kommt man nicht umhin, bei denen zu schauen, die sich am prominentesten damit auseinandergesetzt haben und deren Überlegungen noch heute unsere Vorstellungen vom Unheimlichen prägen, etwa die Theoretiker Sigmund Freud und Ernst Jentsch. Deshalb gebe ich zunächst einen kurzen Überblick über den Begriff des Unheimlichen. Da mich besonders der Zusammenhang von Unheimlichem und Landschaft interessiert, beschäftige ich mich daraufhin mit dem Begriff der Landschaft und gehe der Frage nach, was eine Landschaft unheimlich wirken lässt. Daran anschließend beschreibe ich eingehender die verschiedenen künstlerischen Richtungen und Strategien der Romantik und Moderne, die sich mit dem Unheimlichen auseinanderzusetzen. Dafür konzentriere ich mich im Besonderen auf Moore als unheimliche Landschaften, da diese im Fokus meiner praktischen Diplomarbeit stehen. Da ich selbst mit dem Medium der Fotografie arbeite, schaue ich mir im fünften Kapitel

meiner Arbeit an, was die Fotografie zu einem unheimlichen Medium macht und welche Techniken zur Erzeugung des Unheimlichen in der Fotografie angewandt werden. Hier beschreibe ich die Entwicklung von der Entstehung einer Art Wissenschaftsunheimlichkeit bis hin zu einer narrativen Erzeugung des Unheimlichen in der gegenwärtigen Kunstfotografie bei Mac Adams, Taryn Simon und Gregory Crewdson. Abschließend beschäftige ich mich mit der Rolle des Unheimlichen in meiner eigenen künstlerischen Arbeit allgemein und in Bezug auf den praktischen Teil meiner Diplomarbeit für die ich in Mooren fotografiere.

2019 The Kura and the Contemporary Art Exhibition 2019, Kawaoge, Japan
Kunstansichten, Atelier Wäscherei, Offenbach

2018 Skulpturengarten, The Reef, Fabrik Expo x JAUS, Los Angeles, USA
Exzellenz & Zweite Natur, Reed Smith, Opernturm Frankfurt
Comment ai-je pu me perdre?, Goethe Institut, Paris
RAY Master Class 2018, MMK3
geschossen, Schützenverein, Neu Isenburg
Gegenzauber., Galerie a1, Amorbach
Hull loss in the nutshell universe, boK, Offenbach
The Biography of Things, Deutsche Börse Photography Foundation, Frankfurt
Bitte ein Liebscher, Haus Beda, Bitburg
Einzelausstellung, Hospital zum Heiligen Geist, Frankfurt
Kunstansichten, Atelier Wäscherei, Offenbach
OFF WE GO, Aufbauhaus, Europäischer Monat der Fotografrie, Berlin
Meine Natur, Kunsthaus Löw, Amorbach

2015 KlasseN, Learning from Las Vegas, Projektraum Streitfeld, München
Kunstansichten, Taunusstrasse 19, Offenbach

2014 Surface, 1822-Forum Stiftung Sparkasse, Frankfurt a. M.
Glare, Zollamt Galerie, Offenbach

2013 Static Electricity, Old Firehouse, London
Liminal Book Release, The Bear, London

2012 Shorditch Townhall Year Exhibition, London
Giphantie Satellit Berlin, Berlin
Darmstädter Tage der Fotografie, Darmstadt
Phantom und Oper, Stadtgalerie, Gallery Schiffler, Bad Soden

2011 Horizonte Fotografie Festival „Young Talents“, Zingst
KunsTräume V, Frankfurt am Main

2010 Replace Galerie HanfWeihnacht, Frankfurt a. M.
KunsTräume IV, Frankfurt a. M.
COOP 1, Frankfurt, Finland
Art Directors Club Project 72, Frankfurt a. M.
Satellit-Berlin Klassentreffen, Berlin